Feierliche Einweihung des Kompaktbahnhofs Mannheim-Rheinau

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v.l.n.r. Marcus Geithe, Geschäftsführer der MV Mannheimer Verkehr GmbH, Volkhard Malik, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN), Erster Bürgermeister sowie ÖPNV-Dezernent der Stadt Mannheim Christian Specht sowie Michael Groh, Leiter Regionalbereich Südwest der DB Station&Service AG

Ein Kompaktbahnhof für S-Bahn, Stadtbahn und Bus mit barrierefreiem Zu- und Übergang an den Bahnsteigen und einem neuen Park & Ride Angebot: Als moderner Verknüpfungspunkt vernetzt der Bahnhof Rheinau seit einem Jahr den Verkehr in Mannheim und der Region.

Im Rahmen einer offiziellen Eröffnung am Freitag, 12. Juli, übergaben Erster Bürgermeister sowie ÖPNV-Dezernent der Stadt Mannheim Christian Specht, Marcus Geithe, Geschäftsführer der MV Mannheimer Verkehr GmbH, Michael Groh, Leiter Regionalbereich Südwest der DB Station&Service AG, und Volkhard Malik, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) den neuen Kompaktbahnhof Rheinau offiziell an die Fahrgäste.

„Durch die Bündelung von Stadtbahn-, Bus- und S-Bahn-Halt machen wir den ÖPNV im Rheinauer Süden noch attraktiver“, konstatierte Erster Bürgermeister Specht. „Wir haben in diesem Bereich eine moderne Mobilitätsstation geschaffen, die neben dem ÖPNV-Angebot auch Fahrradparkplätze sowie PKW-Parkmöglichkeiten beinhaltet. Dies wird dazu beitragen, dass noch mehr Menschen ihr Auto stehen lassen und somit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der neue Kompaktbahnhof ist moderner und barrierefrei und wertet damit zugleich den südlichen Stadtteileingang auf. Hierfür sind im Stadtteil 14,5 Millionen Euro investiert worden. Die Stadt hat hierbei über Tochtergesellschaften 7,7 Millionen Euro getragen.“

Mit dem Umbau des S-Bahn-Halts und der Stadtbahn-Endstelle Rheinau durch die DB Station&Service AG und die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) zu einem modernen Verknüpfungspunkt wurde nicht nur die Attraktivität des ÖPNV für den bevölkerungsreichen Mannheimer Süden sowie die umliegenden Gemeinden erhöht, sondern zugleich auch die Infrastruktur des gesamten Bahnhofs auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

„Die neue Stadtbahnhaltestelle als Teil des Kompaktbahnhofs Rheinau präsentiert sich nach der umfassenden Modernisierung unserer Gleis- und Fahrleitungsanlage sowie dem barrierefreien Ausbau der Bus- und Stadtbahnhaltestelle mit neuen Fahrgastunterständen und dynamischen Fahrgastanzeigen als funktionaler Umsteigepunkt direkt an den Bahnsteigen der DB und baut für die Fahrgäste im Öffentlichen Nahverkehr Zugangshürden ab“, freute sich Marcus Geithe, Geschäftsführer der für die Infrastrukturbereitstellung zuständigen MV Mannheimer Verkehr GmbH, bei der feierlichen Einweihung des Bahnhofs. Die Investitionskosten hierfür belaufen sich auf 8,1 Millionen Euro. „Wir bedanken uns beim Land für Fördergelder in Höhe von rund 2,75 Millionen Euro“, hob Geithe die finanziellen Zuwendungen hervor.

Aufgrund der eng aufeinander abgestimmten Arbeiten zwischen der DB Station&Service AG und der rnv entstand in lediglich zwei Jahren Gesamtbauzeit eine moderne Anschlussstelle, die den Fahrgästen seit ihrer Fertigstellung und der Wiederinbetriebnahme der Stadtbahnstrecke zwischen Karlsplatz und Rheinau im April letzten Jahres einen barrierefreien und komfortablen Umstieg zwischen Stadt- und Regionalbahn ermöglicht.

Michael Groh, Leiter Regionalbereich Südwest der DB Station&Service AG, führte aus: „Der neue Kompaktbahnhof Rheinau ist ein gutes und modernes Beispiel für vernetzte Mobilität und zeigt, wie wichtig Übergänge zwischen verschiedenen Verkehrsmittelleistungen in der heutigen Zeit sind. Gleichzeitig gilt er auch als Ideen- und Impulsgeber für andere Stationen der Deutschen Bahn. Künftig können die rund 700 Reisenden des S-Bahn-Haltepunktes ganz einfach auf weiterführende Verkehrsmittel umsteigen, um noch flexibler reisen zu können.“

„Mit den Verbindungen zwischen Regional- und Stadtbahnen sowie dem Busverkehr können wir hier am Kompaktbahnhof in Rheinau besonders den Ein- und Auspendlern einen leistungsfähigen ÖPNV auf der gesamten Wegekette anbieten. Ganz im Sinne des Umweltverbundes wird so klimaschonend die Innenstadt von Mannheim nachhaltig entlastet und der motorisierte Individualverkehr reduziert“, sagte Volkhard Malik, VRN-Geschäftsführer.

Im Zuge der Maßnahme wurden zudem 50 Park + Ride-Parkplätze sowie 36 überdachte Fahrradstellplätze geschaffen.

Der neue Kompaktbahnhof Rheinau im Überblick
Aus dem S-Bahn-Haltepunkt der DB Station&Service AG und der Stadtbahn Endstelle der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) ist ein moderner Verknüpfungspunkt zwischen öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Individualverkehr entstanden. Zwischen Mai 2017 und August 2018 erneuerte die rnv Gleise auf einer Länge von etwa 650 Metern sowie Fahrleitungsanlagen, baute sowohl Stadtbahn- als auch Bushaltestelle barrierefrei um und stattete diese mit neuen Fahrgastunterständen der neuesten Generation und dynamischen Fahrgastanzeigen (DFI) aus. Zeitgleich wurden 50 Park + Ride sowie 36 Bike + Ride Plätze errichtet. Im Mai dieses Jahres hatten zudem Schülerinnen und Schüler von Rheinauer Schulen im Rahmen eines Graffiti-Art-Workshops die Möglichkeit, die bestehende Unterführung zu gestalten und damit optisch aufzuwerten.

Die DB Station&Service AG begann bereits im Oktober 2016 mit dem barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Mannheim-Rheinau. Die Maßnahme umfasste den Rück- und Neubau mit Aufhöhung der Bahnsteige auf das S-Bahn-Niveau sowie den Bau einer Aufzugsanlage am Bahnsteig des Gleises 2 zur barrierefreien Anbindung an die bestehende Personenunterführung. Hierfür musste zudem der vorhandene Treppenaufgang von der Personenunterführung zurückgebaut und in geänderter Lage inklusive einer Treppeneinhausung neu errichtet werden. Weiterhin wurden am Bahnsteig des Gleises 1 im Bereich des ehemaligen Kiosks zwei rollstuhlgerechte Bahnsteigzugänge realisiert.
In diesem Zuge erhielten beide Bahnsteige eine neue Beleuchtung nebst S-Bahn-gerechter Ausstattung mit modernen Wetterschutzanlagen, Bahnsteigmobiliar und Info-/Wegeleitsystem. Die Ausstattung der Verkehrsstation mit einem taktilen Leitsystem für Sehbehinderte rundet das Infrastrukturprojekt, für das insgesamt rund 6,25 Millionen Euro investiert wurden, ab.