Das Museum
„Terra Sigillata“ ist die Bezeichnung für ein römisches Tafelgeschirr mit rotem Glanzton-Überzug. Was dies mit Rheinzabern zu tun hat, erfahren die Besucher im zum Museum umfunktionierten „Alten Schulhaus“, wo sie ins Rheinzabern der Römerzeit eintauchen. Diese hatten Tabernae (so der römische Ortsname), wegen seiner reichlich vorhandenen Rohstoffe Ton und Wasser, von einer einfachen Straßenstation zu einem der größten Keramik-Produktionszentren des römischen Reiches gemacht; man geht von mindestens 600 Töpferwerkstätten aus. Zeitweise produzierten Großziegeleien monatlich fast 20 000 Dach-, Rund- und Hohlziegel, Ziegelplatten und -rohre. Weitere Zeugen dieser regen Tontätigkeit sind hochkomplexe Spezialöfen, die auf 1.000 Grad Celsius erhitzt werden konnten (20 wurden bisher ausgegraben), Vorratsgefäße sowie feines Tafel- und Gebrauchsgeschirr. Letzteres wurde entweder in schwarzer Farbe (Terra Nigra) hergestellt oder mit rotem Glanzton überzogen (Terra Sigillata). Andere Funde wie Schmuckstücke, Salb- und Glasgefäße, Pinzetten, Kämme, Beschläge und Grab-beigaben lassen erahnen, wie die Menschen sich damals kleideten, pflegten und schmückten und wie sie mit dem Tod und ihren Toten umgingen.
Weitere Informationen
Einfach ankommen
Ab Bahnhof Rheinzabern ca. 5 Min. Fußweg.